Oh du schöne Weihnachtszeit …
Jetzt im Dezember begleiten uns vielschichtige Gewürze, die uns mit ihren unverkennbaren Aromen und Gerüchen in vorweihnachtliche Stimmung versetzen. Gleichzeitig wecken diese Düfte Erinnerungen an Erlebnisse unserer Kindheit. Plätzchen und anderes weihnachtliches Gebäck, aber auch Kinderpunsch- oder Glühwein versüßen im wahrsten Sinne die dunkle Jahreszeit. Doch ist das nicht zu viel des Guten? In all diesen Leckereien ist neben den tollen Gewürzen auch eine gute Portion Zucker oder Honig enthalten – und wir wissen es alle: das erfreut unsere Zähne nun wirklich nicht! Damit wir diese besondere Jahreszeit auch ohne spätere Reue genießen können, ist es wichtig auf gründliche Zahnpflege zu achten und bei den Kleinen insbesondere abends nachzuputzen.
Zahnpflege – von Anfang an
Der Markt bietet heute unterschiedliche Zahnbürsten: kleine oder große Modelle, in tollen Farben, weiche oder mittlere Borsten oder sogar die elektrischen Varianten. Aber seit wann gibt es eigentlich Zahnbürsten? Wie war das mit der Zahnpflege vor 100 Jahren, im Mittelalter und putzten eigentlich die Steinzeitmenschen ihre Zähne?
Wahrscheinlich hatten die Steinzeitmenschen nichts was einer Zahnbürste ähnelt. Aber sie benutzten bereits Zahnstocher in Form von kleinen Zweigen oder Holzsplittern, vielleicht auch kleine Knochen, um Fleischreste, Pflanzenfasern oder Obstkerne zwischen ihren Zähnen zu entfernen.
Archäologische Funde in altägyptischen Gräbern aus der Zeit um 3000 v. Chr. zeigen, dass zur Zahnpflege kleine Holzstöckchen des Arakbaumes, auch „Zahnbürstenbaum“ genannt, benutzt wurden. Diese Stöckchen steckten die Menschen in den Mund, bis ein Ende weich und ausgefranst war. Die Zähne wurden damit gereinigt indem die Zahnoberflächen abgerieben wurden, sogar eine Reinigung des Zahnhalses war mit den ausgefransten Stöckchen möglich. Auf diese Weise konnte Zahn für Zahn gesäubert werden. Tatsächlich enthält die Arakpflanze geringfügig Fluorid (8-22 ppm). Bei einigen Naturvölkern sind solche als „Miswak“ bezeichnete Kaustöckchen noch heute in Gebrauch.
Anders war es im alten Rom rund 800 – 500 Jahre vor Christus. Die alten Römer kannten keine Zahnbürste. Sie benutzen eine Art Zahnpasta aus Knochenmehl oder Salze, um die Zahnoberflächen abzureiben. Kleinste Knochenpartikel wirkten dabei wie kleine Schleifsteine. Die privilegierten Römer benutzen sogar Zahnstocher. Bei Ausgrabungen wurden Zahnstocher aus Silber entdeckt.
Die ersten Handzahnbürsten, die von der Form an unsere heutigen Zahnbürsten erinnern, haben ihren Ursprung in China. Um das Jahr 1500 wurden im Kaiserreich Zahnbürsten mit Borsten entwickelt. Dazu wurden Wildschwein- oder Hausschweinborsten an einem handlichen Bambusstock oder an Knochen befestigt. Diese Zahnbürsten sahen eher aus wie Pinsel und bargen auch einige Risiken. Die harten Borsten verletzten sehr leicht das Zahnfleisch. Zudem waren die Borsten hohl und boten somit auch kariesfördernden Bakterien einen perfekten Lebensraum. Als die chinesische Zahnbürste über Kaufleute etwa 200 Jahre später ihren Weg nach Europa fand, wurden die Schweineborsten recht schnell gegen weichere Pferdehaarborsten ausgetauscht. Auch mit anderen Tierhaaren wurde experimentiert. Aber alle diese Naturborsten haben Hohlräume, in denen sich Bakterien ansiedeln können.
In Europa wurden im 18. Jahrhundert überwiegend Schwämmchen oder Läppchen zur Zahnpflege verwendet. Ein Jahrhundert später bestanden die Zahnbürstengriffe aus Tierknochen, Elfenbein, Horn oder Schildplatt. Es gab einfache und sogar „doppelte Zahnbürsten“. Die doppelte Zahnbürste war am Ende gekrümmt, um die Innenseite des Gebisses leichter reinigen zu können. Ab 1780 produzierte der Engländer William Addis die ersten Zahnbürsten aus Kuhknochen und Kuhborsten professionell. Bis ins 20. Jahrhundert hinein galten Zahnbürsten als Luxusartikel. Als Wallace Hume Carothers (USA) mit der Erfindung von Nylon im Jahr 1938 ein Quantensprung für die Zahnpflege gelang, konnten Zahnbürsten einige Jahre später als Massenproduktion auf den Markt kommen. Auch die ersten Nylonborsten mussten ihren Weg zu den heutigen weicheren Borsten, die für das Zahnfleisch schonender sind, erst finden. Regelmäßiges Zähneputzen mit der eigenen Zahnbürste setzte sich also erst vor rund 100 Jahren in Europa durch. Übrigens wurde die erste Form einer elektrischen Zahnbürste um 1880 entwickelt. Doch das ist eine andere Geschichte …
INFOBOX
Zähneputzen in Kita und Kindertagespflege
Unterstützen Sie das tägliche Zähneputzen der Kinder in Ihrer Einrichtung? Dann helfen Sie bei einem entscheidenden Baustein für gesunde Kinderzähne!
Denken Sie daran: Sie können von uns regelmäßig Zahnpflegematerialien wie Zahnbürsten, Zahnputzbecher und Zahnpasta oder Informationsmaterial bekommen. Profitieren Sie auch von unseren Prophylaxeangeboten. Unsere Angebote finden Sie im Downloadbereich unserer Homepage.